Handlungsprogramm Schwarzwild

Der etwas sperrige Titel “Handlungsprogramm
zur Reduzierung überhöhter Schwarzwildbestände
und zur Absenkung des Risikos einer Ausbreitung
von Tierseuchen für das Jagdjahr 2021/2022
” öffnet den Blick für Notwendigkeit, Wege und Möglichkeiten einer intensiven Bejagung des Schwarzwildes. Der ASP-Ausbruch in Belgien hat uns klar vor Augen geführt, wie schnell eine Seuche nicht nur vor der Tür, sondern auf der Schwelle steht. Die Aufgabe, die vor uns steht, ist keine einfache und kann nur gelingen, wenn sie gemeinsam mit allen Beteiligten angegangen wird. Umso unverständlicher ist es, dass sich einige Verbände dieser Mitarbeit entziehen.

Aber lesen Sie selbst.

Bauern unterstützen „Kämpf mit“ – sehr befremdlich

Schulterschluß ohne nachzudenken? Es ist schon sehr befremdlich, wie sich der Kreisbauern-und Winzerverband Ahrweiler von der Kreisjägerschaft Ahrweiler durch Unterschrift ihrer Petition für deren Interessen instrumentalisieren lässt.
Sicherlich lässt kein Landwirt sein Vieh auf der Weide oder im Stall verhungern. Sicher ist aber auch, dass kein Landwirt soviel Vieh hält, dass eine Überweidung stattfindet und im Stall eine artgerechte Haltung nicht mehr möglich ist.
Die Folge von „zu viel“ in der Natur, ist die Übernutzung der Lebensräume. Offensichtlich ist dies im Kreis Ahrweiler im eklatanten Ausmaß der Fall. Aufgrund der Klimaveränderung, des naturnahen Waldbaus und der intensiven Landwirtschaft haben sich die Lebensbedingungen für Reh, Hirsch und Sau nicht verschlechtert, sondern nur verbessert.
Tierschutz bedeutet auch, dass der Jäger vor allem die verantwortungsvolle Aufgabe hat, den Wildbestand den natürlichen Lebensgrundlagen anzupassen. Der Versuch, durch Fütterung die Wildbestände überdem von der Natur tragbaren Niveau zu halten, wurde von KONRAD LORENZ einst als die „Verhausschweinung des Wildes“ bezeichnet. Die Jäger müssen somit in erster Linie dieser Verantwortung im Sinne eines „ respektvollen Umgangs“ mit der Natur und dem Wild nachkommen.
Der ÖJV Rheinland-Pfalz setzt sich seit Jahren für einen verantwortungsvollen Umgang mit Wald, Wild und Natur ein. Dies verlangt sachliches und komplexes Denken und Handeln. Das ist mehr, als mit dem Futtereimer in den Wald zu gehen.