Zeitgemäße Jagd – Wie genau geht das?

Früher ging es bei der Jagd um Prestige und Trophäen. Heute hat sich die gesellschaftliche Akzeptanz der Jagd verändert. Das liegt vor allem an der stärkeren Rücksicht auf Wild und Wald, die Jäger im Optimalfall an den Tag legen.

Ein Feature: Die zeitgemäße Jagd – Mehr Rücksicht auf Wild und Wald | SWR | Landesschau Rheinland-Pfalz

Jagd auf dem Prüfstand – SWR hilft beim Durchblick

Wer eine Stunde Zeit hat, sollte diese Sendung vom 23.9.15 sehen: Planet-Wissen – Jagd auf dem Prüfstand – zumindest, wenn sie/er Jäger ist.

Gemeinsam mit den beiden hochkarätigen Gästen gelingt den Moderatoren das Anliegen: Die Jagd auf den Prüfstand zu stellen.

Es werden sowohl die Probleme der Jagd herausgestellt, als auch Lösungen gezeigt. Übrigens: Das Leitbild des ÖJV ist an den Lösungen sehr nah dran.

Interessant auch: Es werden nicht nur die Probleme klar aufgezeigt, die die traditionelle Jagd erzeugt, sondern auch die, welche diese Jagd bekommt, wenn sie sich nicht mit der Umwelt ändert. Dabei wird das Ganze sehr sachlich und auch für nicht-Jäger leicht verständlich herausgearbeitet. Wie gesagt: Die Problemlösungen werden klar und deutlich besprochen.

Eine sehr gelungene Sendung des SWR. Bildungsauftrag erfüllt 😉

Brennpunkt Schwarzwild

In der aktuellen ÖKOJAGD 1/2015 (oder online hier) gibt es den Beitrag “Brennpunkt Schwarzwild”. Darin wird einmal klar aufgezeigt, welche Probleme die aktuelle Schwarzwildschwemme produziert:

“Aufgrund der hohen Wildschweinpopulationen werden massiv Allgemeinwohl- und Eigentumsinteressen berührt.” 

Und dann wird aufgezählt:

  • Wildschäden in Wald und Feld,
  • Tierseuchenrisiko durch
    • Afrikanische Schweinepest (ASP),
    • Klassische Schweinepest (KSP) oder
    • Aujeszkysche Krankheit (AK),
  • schwere Verkehrsunfälle,
  • Beeinträchtigung von Naturschutzzielen
  • das zunehmende Vorkommen von Wildschweinen in städtischen Bereichen

Das sind nicht gerade kleine Probleme. Und es gibt sie schon länger. Und nicht nur in Bayern, wo das Schwarzwild-in-Griff-kriegen Projekt “Brennpunkt Schwarzwild” vom Bauernverband initiiert wurde.

Und wir, die Jäger sind zuständig, das Problem zu lösen. Oder nicht?

Wenn wir da nicht Verantwortung übernehmen, dann geht eher früher als später die Legitimation der Jagd flöten. Sie dazu auch:  Jäger schaufeln fleißig eigenes Grab

Manche begreifen es nicht!

Neulich, staunend hier im stadtnahen Wald

Wenn man dieses Stillleben betrachtet, dann fragt man sich, was der Jäger hier vorhat.

Auf einer Sägespäne-Getreide-Maismischung liegt bunt durcheinander alles mögliche an Rüben, Kohl, Salat. Unter den Baumscheiben und im Topf rechts dann noch mal ordentlich Mais und Getreide. Kirren ist das nicht! Siehe Kirrverordnung Rheinland-Pfalz.

Mit der Sauenschwemme hier in Rheinland-Pfalz (Dunklerote Flächen hier), hat sowas natürlich nix zu tun. Die milden Winter und die Buchenmast, die maislastige Landwirtschaft und die Frischlingsbachen – alles, alles trägt zum Problem bei. Nur die altzopfigen Jagdmethoden nicht.

Übrigens kam auch wieder bei dem “Brennpunkt-Schwarzwild” heraus:
Kirrungen heizen oft nur die Reproduktion an und taugen selten zur Reduktion. 
In einer Kirr-Analyse (Seite 64 im Bericht) kam heraus, dass pro erlegte Sau 2 Zentner Mais investiert werden (ca. 3 kg pro kg Wildbret) – das ist mehr als in der Hausschweinemast!