Gute Anhaltspunkte gibt es im Wild und Hund Sauenkalender
Kategorie: Sauen
Schweinepest – Probeentnahme bei Fallwild
Die Früherkennung von Schweinepest ist das A und O, um eine Ausbreitung zu verhindern. In einem Video wird gezeigt, wie man bei Fallwild eine Probe richtig entnimmt.
Das Problem für Jagdrechtsinhaber mit überjagenden Hunden bei Drückjagden
Immer mehr Wildschweine verursachen immer öfter große Schäden. Die Jagd hat Lösungen für das Schwarzwildproblem. Und die Verpächter – Eigenjagdbesitzer und Jagdgenossen – haben es mit in der Hand, ob auf ihren Flächen die Sauen zu Schaden gehen können oder nicht.
Schäden durch Sauen – so hoch wie noch nie!
Ernteausfall bei den Bauern, umgepflügte Wege, Spielplätze und Sportanlagen, durchwühlte Hausgärten und Komposthaufen; – Wildschweine werden vielerorts in Rheinland-Pfalz fast schon zur Plage. Und nicht nur Landwirte haben beträchtliche Schäden.
Es hat mehrere Gründe, weshalb sich die Sauen über einen längeren Zeitraum bereits so stark vermehrt haben, dass sie ernsthaft zu Schaden gehen:
- Milde Winter,
- mastreiche Jahre bei Buchen und Eichen,
- vermehrter Maisanbau
- und eine nur langsam reagierende Jagd, die sich mancherorts noch schwertut mit dem Umschalten von „wir wollen starkes Schwarzwild (Keiler) haben“ auf „wir müssen Sauen reduzieren“.
Revierübergreifende Zusammenarbeit der Jäger tut not!
Aber, in weiten Teilen der Jägerschaft ist das Umdenken jetzt in vollem Gange. Die meisten Jäger und Jagdpächter haben die Aufgabe angenommen, das Schwarzwild auf ein unproblematisches Maß zu reduzieren. Und ein ganz zentrales Mittel dabei: Revierübergreifende Drückjagden.
Sauen sind sehr mobil und kennen keine Reviergrenzen. Um Schwarzwild wirkungsvoll zu reduzieren, braucht es deshalb eine revierübergreifende Zusammenarbeit der Jagdpächter.
Allerdings, nicht alle Jagdpächter sind dazu bereit. Die Gründe der einzelnen Pächter, weshalb sie die Zusammenarbeit verweigern, sind vielschichtig. Und es ist müßig, darüber zu spekulieren.
Was aber auf der Hand liegt: Durch ihre Verweigerung nehmen diese Pächter der Drückjagd auf Schwarzwild erheblich an Wirkung. Sauen sind intelligente Tiere, die schnell lernen, wo sie Ruhe und Deckung haben und wo sie ernsthaft bejagt werden. Da können die Nachbarn noch so straff jagen.
Wie Jagdgenossenschaften und Eigenjagdbesitzer mitwirken können!
Nun kann man, sagt das alte Sprichwort, den Hund nicht zum Jagen tragen. Und das gilt auch für einen Jagdpächter, der nicht will. Nicht nur dass eine Drückjagd ausrichten, die Strecke bringt, spezielles jagdliches Know-how erfordert, es ist auch nicht schwer mit viel Orange und Trara „so zu tun, als ob“.
Verpächtern, die das Schwarzwild wirksam reduziert wissen wollen, kann man nur empfehlen, mit ins Auge gefassten Pächtern vor Vertragsunterzeichnung intensiv genau darüber zu sprechen und sie vertraglich dazu verpflichten, sich an revierübergreifenden Jagden zu beteiligen. Sollte der Pächter die Zusammenarbeit verweigern, kann dies als Kündigungsgrund formuliert werden.
Darüber hinaus empfehlen wir, bei den jährlich vorgeschriebenen Waldbegängen für die Abschussvereinbarung den Pächter zu fragen, wie er sich an revierübergreifenden Jagden beteiligt hat und wie hoch der Streckenanteil über Drückjagden war.
Wir empfehlen weiterhin in den Vertrag aufzunehmen, dass der Verpächter über Drückjagden informiert werden muss und das Recht hat, als Beobachter teilzunehmen.
Pächter, die Reduktion wirksam verhindern.
Viel gefährlicher für Eigenjagdbesitzer, Jagdgenossen und Landwirte sind allerdings Jagdpächter, die nicht nur ausscheren bei der revierübergreifenden Drückjagd, sondern die die gemeinschaftliche Aufgabe aktiv verhindern. Und das Mittel der Wahl ist regelmäßig Klageandrohung bei überjagenden Hunden.
Das heißt, kommt während der Drückjagd ein Hund des Nachbarn bei der Verfolgung einer Sau in sein Revier, dann verklagt er diesen Nachbarn auf Störung seines Jagdrechts. Die Strafzahlungen können im hohen 5stelligen Bereich liegen.
Mit dieser Klage vor Augen verzichtet der Ausrichter der Drückjagd auf den Hundeeinsatz, da Hunde ebenso wie Sauen die Reviergrenzen ja nicht kennen. Eine Drückjagd ohne jagende Hunde ist aber nicht mal im Ansatz so effektiv wie mit Hunden.
So schafft es ein einzelner Pächter, der Schwarzwildbejagung – auch seiner Nachbarn – den Zahn zu ziehen. Kann so ein Pächter zusätzlich noch vertraglich den Wildschaden deckeln, sind die Verpächter sogar doppelt gefangen.
Den vollen Schaden durch so ein Verhalten haben die Verpächter. Doch – das muss nicht sein.
Die Lösung im neuen Pachtvertrag!
In BaWü und NRW gibt es bereits gesetzliche Regelungen, dass Revierpächter überjagende Hunde der Nachbarn unter bestimmten Bedingungen zu dulden haben.
Solange es solch eine gesetzliche Regelung in RLP nicht gibt empfehlen wir Verpächtern, es so zu machen wie die Landesforsten in Niedersachsen und die Sache im Pachtvertrag zu fixieren.
Die Formulierung im Jagdpachtvertrag könnte so lauten:
Daher wird zwischen den Unterzeichnern vereinbart, dass das Überjagen von eingesetzten Hunden anlässlich von Bewegungsjagden geduldet wird.
Die Jagdtermine werden mit den Nachbarn gemeinsam erörtert und möglichst aufeinander abgestimmt. Der Pächter informiert den Verpächter über Drückjagden und dieser hat das Recht, als Beobachter teilzunehmen.
Die Lösung in der Wildfolgevereinbarung!
Und für den Pächter, der mit seinen Nachbarn das regeln will, empfiehlt es sich, den folgenden Passus in die Wildfolgevereinbarung aufzunehmen.
Vorsicht Wildsau unterwegs
So heißt ein Beitrag vom SWR: Vorsicht Wildau unterwegs!
Und darum geht’s im Film: “Hirsch verletzt Wanderin im Soonwald schwer”. Die Schlagzeile sorgte in der letzten Woche deutschlandweit für Aufsehen. Ein seltener Zufall. Da waren sich die Experten einig. Aber ein Zusammentreffen mit einem Wildschwein während der Frischlingszeit kann durchaus gefährlich sein.
Handlungsprogramm Schwarzwild 2016 / 2017
Handlungsprogramm zur Reduzierung überhöhter Schwarzwildbestände und zur Absenkung des Risikos einer Ausbreitung von Tierseuchen für das Jagdjahr 2016/2017
Gemeinsame Bejagungsempfehlungen und Maßnahmen des Ministeriums für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten, des Ökologischen Jagdverbandes Rheinland-Pfalz e.V., des Landesjagdverbandes Rheinland-Pfalz e.V., der Interessengemeinschaft der Jagdgenossenschaften und Eigenjagdbesitzer im Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau e.V., der Fachgruppe Jagdgenossenschaften im Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz-Süd e.V., des Gemeinde- und Städtebundes Rheinland-Pfalz e.V. und des Landesverbandes der Berufsjäger Rheinland-Pfalz/Saarland e.V.
PDF Download des ganzen Programms hier
Aus dem Programm:
Die Unterzeichnenden dieses Handlungsprogramms sind jedoch einvernehmlich der Überzeugung, dass ein wesentlicher Schlüssel zur Lösung der Schwarzwildproble-matik im gemeinsamen Engagement der Akteure vor Ort unter Berücksichtigung der jeweiligen regionalen Verhältnisse liegt.
Aus diesem Grund sollen auf örtlicher Ebene unter Beteiligung der wichtigsten Interessenvertreter (insbes. Jägerschaft, Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Jagdrechtsinhaber, Behörden), „Runde Tische Schwarzwild“ etabliert werden. Ziel ist die situationsbedingte Bildung von „Aktionsgemeinschaften Schwarzwild“. Dabei sind alle Verantwortlichen vor Ort unter Initiative der Kreisjagdmeisterin oder des Kreisjagdmeisters aufgefordert, Lösungen zu erarbeiten.
„Aktionsgemeinschaften Schwarzwild“ bilden, das ist doch mal ein Auftrag an die Kreisjagdmeister, oder?
Erntejagden – aber sicher!
Jetzt kommt wieder die Zeit für Erntejagden. Eine Jagdart mit erhöhtem Unfallrisiko, ganz besonders dann, wenn sie schlecht geplant oder unprofessionell durchgeführt wird.
Unter diesem Titel Erntejagden – aber sicher! gibt die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) eine Broschüre heraus, in der sie beschreibt
- zu welchen Gefahren/Unfällen es kommen kann,
- wie sie entstehen
- und wie man sie verhindern kann.
Mit dabei ist auch eine Checkliste/Anleitung für den Jagdleiter. Wussten Sie es noch auf Anhieb: Ein Jagdleiter ist bei einer Jagdgesellschaft von mehr als vier Jägern vorgeschrieben.
Es gibt auch eine Liste der größten Fehler bei der Erntejagd. Ein Punkt dabei: Jäger ohne Erfahrung im Flüchtigschießen mit der Büchse. Da kann der ÖJV gut helfen. Zum Beispiel hier, hier und auch hier.
Und hier geht’s zur PDF-Broschüre der SVLFG: Erntejagden – aber sicher!
Handlungsprogramm zur Reduzierung überhöhter Schwarzwildbestände und zur Absenkung des Risikos einer Ausbreitung von Tierseuchen
Das „Handlungsprogramm zur Reduzierung überhöhter Schwarzwildbestände und zur Absenkung des Risikos einerAusbreitung von Tierseuchen“ existiert seit dem Jahr 1999 in Rheinland-Pfalz. Nach Auftreten der Klassischen Schweinepest (KSP) bei Schwarzwild wurde es von der obersten Jagd- und Veterinärbehörde ins Leben gerufen. Beteiligt waren der Landesjagdverband Rheinland-Pfalz e.V., die Interessengemeinschaft der Jagdgenossenschaften und Eigenjagdbesitzer im Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau e.V., die Fachgruppe Jagdgenossenschaften im Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz-Süd e.V. sowie der Gemeinde- und Städtebund Rheinland-Pfalz.
Brennpunkt Schwarzwild
In der aktuellen ÖKOJAGD 1/2015 (oder online hier) gibt es den Beitrag “Brennpunkt Schwarzwild”. Darin wird einmal klar aufgezeigt, welche Probleme die aktuelle Schwarzwildschwemme produziert:
“Aufgrund der hohen Wildschweinpopulationen werden massiv Allgemeinwohl- und Eigentumsinteressen berührt.”
Und dann wird aufgezählt:
- Wildschäden in Wald und Feld,
- Tierseuchenrisiko durch
- Afrikanische Schweinepest (ASP),
- Klassische Schweinepest (KSP) oder
- Aujeszkysche Krankheit (AK),
- schwere Verkehrsunfälle,
- Beeinträchtigung von Naturschutzzielen
- das zunehmende Vorkommen von Wildschweinen in städtischen Bereichen
Das sind nicht gerade kleine Probleme. Und es gibt sie schon länger. Und nicht nur in Bayern, wo das Schwarzwild-in-Griff-kriegen Projekt “Brennpunkt Schwarzwild” vom Bauernverband initiiert wurde.
Und wir, die Jäger sind zuständig, das Problem zu lösen. Oder nicht?
Wenn wir da nicht Verantwortung übernehmen, dann geht eher früher als später die Legitimation der Jagd flöten. Sie dazu auch: Jäger schaufeln fleißig eigenes Grab
Manche begreifen es nicht!
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Neulich, staunend hier im stadtnahen Wald |
Wenn man dieses Stillleben betrachtet, dann fragt man sich, was der Jäger hier vorhat.
Auf einer Sägespäne-Getreide-Maismischung liegt bunt durcheinander alles mögliche an Rüben, Kohl, Salat. Unter den Baumscheiben und im Topf rechts dann noch mal ordentlich Mais und Getreide. Kirren ist das nicht! Siehe Kirrverordnung Rheinland-Pfalz.
Mit der Sauenschwemme hier in Rheinland-Pfalz (Dunklerote Flächen hier), hat sowas natürlich nix zu tun. Die milden Winter und die Buchenmast, die maislastige Landwirtschaft und die Frischlingsbachen – alles, alles trägt zum Problem bei. Nur die altzopfigen Jagdmethoden nicht.
Übrigens kam auch wieder bei dem “Brennpunkt-Schwarzwild” heraus:
Kirrungen heizen oft nur die Reproduktion an und taugen selten zur Reduktion.
In einer Kirr-Analyse (Seite 64 im Bericht) kam heraus, dass pro erlegte Sau 2 Zentner Mais investiert werden (ca. 3 kg pro kg Wildbret) – das ist mehr als in der Hausschweinemast!
Anforderungen an das jagdliche Schießen
Auf forsten.sachsen.de beschreibt Toralf Bauch den aktuellen Zustand der “Jägerschaft”, was das Treffen auf Drückjagden angeht. Der Artikel trägt die Überschrift “Effektive Schwarzwildbejagung -Anforderungen an das jagdliche Schießen.“
Die Ergebnisse, die er beobachtet und zusammen getragen hat und die Schlussfolgerungen, die sich daraus ergeben – das sieht nicht gut aus.
Da ist nicht nur der einzelne Jäger gefordert, regelmäßig zu üben. Wir vom ÖJV Rheinland-Pfalz als Jägerverband bieten ja schon seit Jahren Drückjagdüben für unsere Mitglieder an. Seit 2012 haben wir auch einen Drückjagd-Schießnachweis mit Leistungsprüfung, der kostenlos im Schießkino geschossen werden kann.
Und wir planen, die Trainingsangebote für unsere Mitglieder weiter auszubauen. Mehr darüber im neuen Jahr 2015 ..
Noch mal zurück zum Artikel von Toralf Bauch. Sehr interessant ist auch, was er unter “Trainingsmöglichkeiten auf bewegliche Ziele” empfiehlt.
Fazit: Sehr lesenswerter Artikel
Wildschweinplage – nicht nur in Bayern
Beitrag aus der Sendung “Quer” des Bayerischen Fernsehens zur Fütterung/Kirrung von Schwarzwild mit Wolfgang Kornder.
Schweinerei – Schwarzwildplage durch Fütterung 07.11.2013, 22:08 Uhr Bayerisches Fernsehen
Und hier noch, was wir vom ÖJV-Rheinland-Pfalz zum Kirren sagen.