Gute Anhaltspunkte gibt es im Wild und Hund Sauenkalender
Kategorie: Schweinepest
Schweinepest – Probeentnahme bei Fallwild
Die Früherkennung von Schweinepest ist das A und O, um eine Ausbreitung zu verhindern. In einem Video wird gezeigt, wie man bei Fallwild eine Probe richtig entnimmt.
Handlungsprogramm zur Reduzierung überhöhter Schwarzwildbestände und zur Absenkung des Risikos einer Ausbreitung von Tierseuchen
Das „Handlungsprogramm zur Reduzierung überhöhter Schwarzwildbestände und zur Absenkung des Risikos einerAusbreitung von Tierseuchen“ existiert seit dem Jahr 1999 in Rheinland-Pfalz. Nach Auftreten der Klassischen Schweinepest (KSP) bei Schwarzwild wurde es von der obersten Jagd- und Veterinärbehörde ins Leben gerufen. Beteiligt waren der Landesjagdverband Rheinland-Pfalz e.V., die Interessengemeinschaft der Jagdgenossenschaften und Eigenjagdbesitzer im Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau e.V., die Fachgruppe Jagdgenossenschaften im Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz-Süd e.V. sowie der Gemeinde- und Städtebund Rheinland-Pfalz.
Brennpunkt Schwarzwild
In der aktuellen ÖKOJAGD 1/2015 (oder online hier) gibt es den Beitrag „Brennpunkt Schwarzwild“. Darin wird einmal klar aufgezeigt, welche Probleme die aktuelle Schwarzwildschwemme produziert:
„Aufgrund der hohen Wildschweinpopulationen werden massiv Allgemeinwohl- und Eigentumsinteressen berührt.“
Und dann wird aufgezählt:
- Wildschäden in Wald und Feld,
- Tierseuchenrisiko durch
- Afrikanische Schweinepest (ASP),
- Klassische Schweinepest (KSP) oder
- Aujeszkysche Krankheit (AK),
- schwere Verkehrsunfälle,
- Beeinträchtigung von Naturschutzzielen
- das zunehmende Vorkommen von Wildschweinen in städtischen Bereichen
Das sind nicht gerade kleine Probleme. Und es gibt sie schon länger. Und nicht nur in Bayern, wo das Schwarzwild-in-Griff-kriegen Projekt „Brennpunkt Schwarzwild“ vom Bauernverband initiiert wurde.
Und wir, die Jäger sind zuständig, das Problem zu lösen. Oder nicht?
Wenn wir da nicht Verantwortung übernehmen, dann geht eher früher als später die Legitimation der Jagd flöten. Sie dazu auch: Jäger schaufeln fleißig eigenes Grab
Manche begreifen es nicht!
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Neulich, staunend hier im stadtnahen Wald |
Wenn man dieses Stillleben betrachtet, dann fragt man sich, was der Jäger hier vorhat.
Auf einer Sägespäne-Getreide-Maismischung liegt bunt durcheinander alles mögliche an Rüben, Kohl, Salat. Unter den Baumscheiben und im Topf rechts dann noch mal ordentlich Mais und Getreide. Kirren ist das nicht! Siehe Kirrverordnung Rheinland-Pfalz.
Mit der Sauenschwemme hier in Rheinland-Pfalz (Dunklerote Flächen hier), hat sowas natürlich nix zu tun. Die milden Winter und die Buchenmast, die maislastige Landwirtschaft und die Frischlingsbachen – alles, alles trägt zum Problem bei. Nur die altzopfigen Jagdmethoden nicht.
Übrigens kam auch wieder bei dem „Brennpunkt-Schwarzwild“ heraus:
Kirrungen heizen oft nur die Reproduktion an und taugen selten zur Reduktion.
In einer Kirr-Analyse (Seite 64 im Bericht) kam heraus, dass pro erlegte Sau 2 Zentner Mais investiert werden (ca. 3 kg pro kg Wildbret) – das ist mehr als in der Hausschweinemast!
Jäger schaufeln fleißig eigenes Grab
„Es gibt keinen Grund dafür, dass Jäger ein Monopol auf die Regulation der Wildbestände halten, wenn die Populationen außer Kontrolle geraten“ – Das ist ein gefährlicher Satz, der bei allen Jägern die Ohren klingeln lassen müsste.
Und er kommt nicht von irgendwo her, sondern vom Max-Planck-Institut für Biogeochemie. Genauer aus deren Pressemitteilung: Das Wild siegt über Artenschutz
Es geht da zwar vornehmlich um Schutzgebiete und da sind der Jagd ja die Hände gebunden. „Aber“, heißt es weiter: “ .. nicht nur dort, auch Wirtschaftswälder haben zu hohe Wildschäden, so dass auch das erklärte Wirtschaftsziel eines ökologischen Waldumbaus in Frage gestellt ist.“
Wir Jäger schaufeln unser eigenes Grab, wenn wir die Aufgabe nicht annehmen, Wildbestände auf ein ökosystemverträgliches Maß zu reduzieren.
Damit wir weiterhin das „Monopol“ auf die Regulation der Wildbestände halten, müssen wir für folgende Punkte mitsorgen
- Im Wald müssen sich die heimischen, standorttypischen Baumarten ohne Zaun verjüngen.
- Die Schäden durch Sauen in der Landwirtschaft und auch in der Population selber (z.B. Schweinepest) müssen wieder ganz seltene Ereignisse werden.
Die Zeit für althergebrachte Trophäenjagd läuft rasant ab.
Ökologischen Jagdverbandes Rheinland-Pfalz warnt vor Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP)
Ende Juni ist erstmals der Erreger der Afrikanischen Schweinepest in Weißrussland, in der Nähe der polnischen Grenze, aufgetreten. Damit besteht das große Risiko, dass der Erreger über Polen nach Deutschland eingeschleppt wird.
Schwarzwild: Kirrmais versus Feldmais
Lesetipp: Eine Untersuchung von Ulf Hohmann und Ditmar Huckschlag von der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft, Rheinland-Pfalz mit dem Titel: Schwarzwild: Kirrmais versus Feldmais (PDF Dokument, 4 Seiten)
Aus der Einleitung:
Am Beispiel von Rheinland-Pfalz soll über die Zugrundelegung statistischer Zahlen der Versuch unternommen werden, die Bedeutung von Feldmais für die Populationsdynamik des Schwarzwildes den Maisgaben aus Jägerhand gegenüber zu stellen.
Rot-, Reh- und Schwarzwild brauchen keine Fütterung
Pressemitteilung
In diesem Jahr haben wir mal wieder richtig Winter, Schnee bedeckt den Boden und verdeckt die Nahrung des Wildes. Doch wer sich mit den Lebensgewohnheiten des Wildes ausführlich auseinandersetzt, wird feststellen, dass es im Winter keine Not leidet.
Mit Beginn der kalten Jahreszeit bekommt das Wild nicht nur ein dichtes Winterhaar, sondern stellt auch seine Fressgewohnheiten um. Wildbiologen von der Veterinärmedezinischen Universität Wien haben herausgefunden, dass im Frühjahr und Sommer vom Wild überwiegend eiweißreiche Nahrung aufgenommen wird, dagegen ist im Winter bis in den März hinein Rohfaser Hauptbestandteil der Nahrung. Der Aufschluss der Nahrung wird hauptsächlich von Bakterien übernommen, sodass der Energieaufwand zur Verdauung für das Wild äußerst gering ist.
In weiteren Versuchen konnte man feststellen, dass das Wild in der Lage ist, seine Körpertemperatur zu steuern. Wie bei Tieren, die Winterschlaf halten, werden sämtliche Körperfunktionen auf ein Minimum zurück geschraubt. Es bewegt sich kaum und benötigt nur geringe Energiemengen zur Aufrechterhaltung der lebenswichtigen Funktionen. Das Wild verschläft die extremen Tage im Winter und zehrt von seiner Speckschicht, die es sich in den Vormonaten angefressen hat.
Falsch verstandene Tierliebe schadet unseren Wildtieren. Durch Fütterungen wird das Wild künstlich in Bewegung gehalten. Ein Teufelskreis beginnt – höherer Energiebedarf zur Aufbereitung der Nahrung erfordert mehr Bewegung zur Nahrungsaufnahme, die wiederum durch vermehrte Nahrungsaufnahme gedeckt werden muss. Erhebliche Wildschäden im Umkreis der Fütterungen sind die Folge.
Oft sind Fütterungen Keimzellen für Krankheiten, da sich hier das Wild sammelt und gegenseitig ansteckt. Rehwild wird von den Wildbiologen als Konzentratselektierer bezeichnet, das bedeutet, dass es nicht wie eine Kuh auf der Wiese weidet, sondern sehr selektiv Gräser, Knospen und Blätter aufnimmt. Fütterungen können diese Nahrung nicht ersetzen, sind unnatürlich und in einem intakten Lebensraum schädlich.
Leider sind in den letzten Jahren durch falsch verstandene Hege, die Schalenwildbestände vielerorts dermaßen angestiegen, dass sich der Wald nicht natürlich verjüngen kann. Nur hinter Zäunen wächst die natürliche Waldgesellschaft. Es kommt zu vermehrtem Stress, da sich das Wild förmlich auf den Füßen steht. Die Nahrungsgrundlagen werden übernutzt.
Die Reduzierung der Wildbestände auf ein waldverträgliches und biotopbezogenes Maß, muss daher die Hauptaufgabe der Jägerschaft sein. Im Mittelpunkt der Betrachtung muss der Lebensraum Wald mit seinen vielfältigen Funktionen stehen.
Gegenüber dem Schalenwild können Raubtiere wie Füchse und Marder sowie Greifvögel und Eulen wirklich in Not geraten, da ihre Nahrungsgrundlagen unter dem Schnee verborgen liegen. Ein Teil der Population wird den strengen Winter nicht überleben. Harte Winter sind aber ein natürliches Regulativ im Naturhaushalt, da vor allem kranke und kümmernde Tiere zuerst sterben. Auf natürliche Weise wird so eine Überpopulation von Tieren vermieden. Eine dem Lebensraum angepasste, gesunde Population ist Garant dafür, dass Tierseuchen wie z.B. Tollwut, Fuchsräude und Schweinepest nicht auftreten. Tollwut und Fuchsräude haben für die Tiere ein sehr qualvolles Ende zur Folge und sind für Menschen und Haustiere gefährlich. Der Ausbruch der Schweinepest hat enorme wirtschaftliche Folgen für die Landwirtschaft und die Schutzimpfung kostet Millionen.
Fütterungen sind daher außerordentlich problematisch zu sehen. Aus gutem Grund hat der Gesetzgeber sie in Rheinland-Pfalz verboten. Waldbesucher sollten in den Wintertagen dem Wild die notwendige Ruhe gönnen und nicht die Wege verlassen. Hunde gehören an die Leine, um das Wild nicht unnötig zu stören. Eine Fütterung ist nicht notwendig und hat mit Tierschutz nichts zu tun.
Schweinepest bei Wildschwein in der Pfalz aufgetreten
Die Schweinepest ist jetzt bei einem Wildschwein in der Pfalz aufgetreten. Der Frischling war in der Verbandsgemeinde Waldfischbach im Kreis Südwestpfalz erlegt worden, das Virus wurde im Landesuntersuchungsamt (LUA) nachgewiesen. Da die Wildschweine zurzeit „frischen“ und die Jungtiere besonders empfänglich für die Schweinepest sind, ist eine weitere Verbreitung der Krankheit im Wildbestand zu befürchten. Die Tierkrankheit ist für Menschen ungefährlich, kann aber einen hohen wirtschaftlichen Schaden anrichten, wenn sie in Hausschweinbestände eingeschleppt wird.
Seit 2003 wird in der Pfalz Schwarzwild mit Köderimpfungen gegen die Schweinepest geschützt. Lange mit Erfolg: Seit November 2004 hat es in der Pfalz keinen Schweinepest-Nachweis bei Wildschweinen mehr gegeben. Die Impfungen an der Grenze zu Frankreich sind erst im Herbst 2008 eingestellt worden.
In Eifel und Westerwald werden Impfköder zur Bekämpfung der Schweinepest ausgelegt
Zur Bekämpfung der Schweinepest bei Schwarzwild in Rheinland-Pfalz werden vom 27. Februar bis 1. März 2009 in den Impfgebieten Eifel und Westerwald Impfköder ausgelegt. Jäger erhalten die Impfköder in den Kreisverwaltungen und bringen sie an Köderauslageplätzen (z.B. Kirrstellen) im Wald aus. Der Impfstoff stellt für Menschen keine Gefahr dar, jedoch sollten die an ein Stück Seife erinnernden Köder nicht berührt werden.
Aktuelle Virusnachweise: Karte