Aktuelles zur Aujeszkyschen Krankheit

Für Menschen ungefährlich, für Hunde aber immer tödlich: Das Landesuntersuchungsamt (LUA) hat erneut bei einem Hund aus Rheinland-Pfalz die Aujeszkysche Krankheit nachgewiesen. Das Tier der Rasse „Kleiner Münsterländer“ war zuvor bei einer Jagd im Kreis Trier-Saarburg eingesetzt worden und hatte dabei Kontakt zu einem Wildschwein. In den vergangenen Jahren hat das LUA das Virus bei insgesamt fünf jagdlich geführten Hunden aus den Landkreisen Kusel, Bernkastel-Wittlich, Neuwied und Rhein-Hunsrück nachgewiesen.

Das Hauptreservoir des Erregers der Aujeszkyschen Krankheit sind Schweine. Dank intensiver Bemühungen ist es bereits vor Jahren gelungen, die Krankheit in den Hausschweinebeständen in Deutschland zu tilgen, bei Wildschweinen tritt sie jedoch vereinzelt noch auf. Eine Übertragung auf den Menschen ist nicht bekannt, es kommt aber vor, dass sich Jagdhunde infizieren. Hauptinfektionsquelle für Hunde ist die Verfütterung von rohem Schweinefleisch oder der direkte Kontakt zu infizierten Wildschweinen. Dieser ist bei der Jagd zwar nicht immer zu vermeiden, doch sollten Jäger ihre Hunde von erlegtem Schwarzwild fernhalten und keine entnommenen Innereien roh verfüttern.

Für Hunde, einige andere fleischfressende Tiere und für Rinder verläuft eine Infektion mit dem Virus der Aujeszkyschen Krankheit immer tödlich. Das auffälligste Symptom bei infizierten Hunden ist der intensive Juckreiz am Kopf (Stirn, Lippen, Wangen, Augen und Ohren). Die Symptome treten nach einer Inkubationszeit von zwei bis neun Tagen auf. Mit fortschreitender Erkrankung können Teilnahmslosigkeit, Fieber, Schluckbeschwerden, Atemnot, Bewegungsstörungen und Lähmungserscheinungen hinzukommen. Der Tod tritt gewöhnlich ein bis drei Tage nach Einsetzen der ersten klinischen Anzeichen ein. Eine Impfung bzw. Therapie gegen die Aujeszkysche Krankheit gibt es für Hunde nicht.

Die Krankheitssymptome bei Hausschweinen variieren in Abhängigkeit vom Alter der Tiere von zentralnervösen Erscheinungen mit hohen Todesraten bei Jungtieren bis hin zu klinisch unauffälligen Infektionen bei erwachsenen Tieren. Bei Hausschweinen in Freilandhaltung muss unter anderem sichergestellt sein, dass kein direkter oder indirekter Kontakt zu Wildschweinen möglich ist. Sollte das Virus in einen Bestand eingeschleppt werden, drohen massive wirtschaftliche Schäden. Informationen gibt es auch im „Merkblatt zur für Jäger“ auf der Homepage des LUA.

Aktuelles zur Afrikanischen Schweinepest

Bedingt durch die Corona-Pandemie hat die Aufmerksamkeit für die Afrikanische Schweinepest etwas nachgelassen. Nicht so beim Friedrich-Löffler-Institut, des Bundesforschungsinstitutes für Tiergesundheit. Wöchentlich aktualisiert finden Sie frische Informationen auf dessen Übersichtsseite zum Tiersuchengeschehen. Anhand der Karten und Animationen zur Afrikanischen Schweinepest wird der weitere Verlauf vorstellbar.

Gerade die jetzt laufenden Bewegungsjagden sind ein wirksames Mittel um die Schwarzwildbestände abzusenken. Die Dichte zu reduzieren heißt Abstand schaffen. Was das bewirkt, beobachten wir gerade an uns selbst. Gegen die Afrikanische Schweinepest gibt es keinen zugelassenen Impfstoff …

Handlungsprogramm Schwarzwild

Der etwas sperrige Titel “Handlungsprogramm
zur Reduzierung überhöhter Schwarzwildbestände
und zur Absenkung des Risikos einer Ausbreitung
von Tierseuchen für das Jagdjahr 2021/2022
” öffnet den Blick für Notwendigkeit, Wege und Möglichkeiten einer intensiven Bejagung des Schwarzwildes. Der ASP-Ausbruch in Belgien hat uns klar vor Augen geführt, wie schnell eine Seuche nicht nur vor der Tür, sondern auf der Schwelle steht. Die Aufgabe, die vor uns steht, ist keine einfache und kann nur gelingen, wenn sie gemeinsam mit allen Beteiligten angegangen wird. Umso unverständlicher ist es, dass sich einige Verbände dieser Mitarbeit entziehen.

Aber lesen Sie selbst.

Afrikanische Schweinepest bei einem toten Wildschwein in Brandenburg nachgewiesen

Wie einer Pressemitteilung des Landes Brandenburg zu entnehmen ist, wurde der Verdachtsfall der letzten Woche nun positiv bestätigt, somit gibt es in Deutschland den ersten Fall der Afrikanischen Schweinepest.

Einen Überblick über die räumliche Verteilung der Fälle von Afrikanischer Schweinepest im Grenzgebiet gibt die nachfolgende Karte.

Karte 15 km Umkreis plus polnische Fälle
Karte 15 km Umkreis plus polnische Fälle